Posterpreis für ex vivo Lungenmodell

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie prämiert Mircea-Gabriel Stoleriu

Wie können Modelle aus menschlichem Lungengewebe die bisherigen Tierversuche oder rein zellbiologischen Modelle ersetzen? Dazu forscht Mircea-Gabriel Stoleriu am Standort München des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (CPC-M). 

Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie im September 2022 in Essen stellte er dazu sein Projekt vor: „Thoracic surgery contribution to the establishment of novel human ex-vivo lung disease models“.

Im Kern geht es darum, mittels hoch innovativer experimenteller Modelle einen noch besseren Beitrag für die Thoraxchirurgie und Pneumologie zu leisten. Stoleriu brachte dazu die Chirurgen wie auch die Biobank an den Asklepios Fachkliniken München-Gauting bzw. am Klinikum der LMU zusammen, das bioArchive des CPC-M und die Arbeitsgruppen der DZL-PIs  Olivia Merkel (Klinikum LMU), Gerald Burgstaller und Herbert Schiller (beide LHI, Helmholtz Munich).

Im ersten Schritt stellte die Asklepios Biobank Gewebeproben von Lungenkrebskranken zur Verfügung. Die Forschenden verwandelten sie in hauchdünne humane Präzisions-Lungenschnitte, kultivierten sie und entwickelten daraus dreidimensionale Lungengewebekulturen. Diese humanen Ex-vivo-Studien unterzogen sie pharmakologischen Behandlungen und zahlreichen Analysen und Experimenten wie Transkriptom- und Proteomanalyse sowie Einzelzell-RNA-seq-Experimenten.

Die in diesem Projekt erforschten Ex-vivo-Modelle konnten z.B. in Forschungsprojekten zur Hemmung von Sars-CoV2 in der Lunge oder bei der Identifizierung neuer antifibrotischer Therapeutika verwendet werden.

Diese Zusammenarbeit zwischen klinischen und experimentellen Abteilungen aus Forschung und Medizin begeisterte das Expertengremium der DGT, weswegen sie es für den mit 500 Euro dotierten Posterpreis auswählten.