Forschung am CPC-M - Forscher entschlüsseln Untertypen des Lungenkarzinoms

Forschung am CPC-M

Forscher entschlüsseln Untertypen des Lungenkarzinoms

Lungenkrebs auch bei Nichtrauchern: Forscher entschlüsseln Untertypen des Lungenkarzinoms

Das Lungenadenokarzinom (LUAD) ist die häufigste Form des Lungenkrebs und weltweit die häufigste Krebs-Todesursache bei Männern. Ursache ist in den meisten Fällen das Zigarettenrauchen. Aber auch Radon, Feinstaub, Dieselmotorabgase, Asbest oder Quarzstäube können die Krankheit auslösen. Interessanterweise steigt seit einigen Jahren die Zahl der LUAD-Fälle bei Nichtrauchern oder bei Menschen, die schon lange mit dem Rauchen aufgehört haben.

Das Team um DZL-Principal Investigator Dr. Georgios Stathopoulos möchte wissen: Welche Karzinogene aus der Umwelt lösen in den Lungenzellen welche Mutationen aus? Was passiert auf molekularer Ebene durch Tabakrauch und was durch Bestrahlung? Denn diese beiden Ursachen lösen nach ihrer Hypothese zwei unterschiedliche Subtypen des Lungenadenokarzinoms aus:

Rauchen löst demnach Mutationen bei einem wichtigen Protein für die Zellteilung aus (KRAS). Bei Bestrahlung dagegen mutiert ein Rezeptor für Wachstumsfaktoren (EGFR). Diese unterschiedlichen Signaturen des Rauchens und der Bestrahlung bei LUAD wollen die Forscher definieren und kartieren. So wollen sie die Entstehung und Entwicklung von LUAD genauer verstehen und neue Therapieziele identifizieren.

Adenokarzinom in der Lunge mit Anzeichen einer intensiven Entzündung. Links Lunge eines Nichtrauchers, rechts eines Rauchers. Rechts in braun zu sehen: Immunreaktive Entzündungszellen, die in den Tumor eindringen.
© Helmholtz Zentrum München

Dazu untersuchen sie die „Fingerabdrücke“ der Krebszellen mit Hilfe der RNA-Sequenzierung. Die RNA, die Ribonukleinsäure sorgt in gesunden Zellen für die Umwandlung genetischer Informationen in notwendige Proteine. Beim Lungenkrebs dagegen löst die RNA ein bösartiges Wachstum der Zellen aus, eine Metastasierung. Die Forscher analysieren die RNA sowohl von erkrankten Maus- wie auch humanen Zellen. Sie wollen die Mutationsprozesse auslesen und erkennen, was genau Zigarettenrauch bzw. Bestrahlung in der RNA auslöst.

Diese Fingerabdrücke der RNA sollen letztendlich die Diagnose und Therapie von LUAD verbessern wie auch das Wissen um die Ursachen.